Bio

Biowein – Genuss aus ökologischem Anbau

Die Wahrnehmung von Biowein hat sich in den letzten Jahren massiv verändert: raus aus der Öko-Nische und hin zu breiter Akzeptanz bei Genießerinnen und Genießern in aller Welt: Bioweine sind so beliebt wie noch nie. Insbesondere immer mehr Spitzenweine werden heute aus Trauben gekeltert, die nach biologischen Richtlinien angebaut werden – und bei dieser landwirtschaftlichen Trendwende ist kein Ende in Sicht. Dafür gibt es viele gute Gründe: Neben Umweltschutz und einem ausbalancierten Ökosystem steht die Gesundheit von Pflanzen, Tieren und Menschen bei diesem Wandel ebenso im Mittelpunkt wie die Herausarbeitung des individuellen Terroircharakters.

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Biowein – eine stetig wachsende Bewegung

Seit Jahren nimmt die biologisch bewirtschaftete Rebfläche stetig zu – nicht nur in Europa, sondern rund um den Globus. Immer mehr Weingüter auf allen Kontinenten arbeiten nach den Regeln des ökologischen Landbaus und die Tendenz ist weiter stark steigend. Aktuell liegen noch knapp neunzig Prozent der weltweit zertifizierten Bio-Weinbaufläche in der Alten Welt, aber auch in der Neuen Welt ist der Trend zur ökologischen Produktion deutlich erkennbar. Weltweit führend sind Spanien, Frankreich und Italien – Länder, die davon profitieren, dass die klimatischen Bedingungen vielen Fäulnis-Krankheiten erst gar keine Grundlage bieten. Dass aber nicht nur das Klima relevant, sondern vor allem auch aufwändige Weinbergsarbeit ein wesentlicher Faktor ist, verdeutlicht Österreich mit der weltweit höchsten Bio-Quote im Verhältnis zur Anbaufläche des Landes.

Wie arbeiten biologisch ausgerichtete Betriebe?

Im Unterschied zum konventionellen Weinbau finden bei der ökologischen Bewirtschaftung chemisch-synthetische Mittel keine Verwendung mehr. Statt künstlich hergestellter Dünger werden nur Humus, Kompost oder andere organische Nährstofflieferanten verwendet. Beim Pflanzenschutz kommen statt synthetischer Herbizide und Fungizide alternative Verfahren wie die Verwirrmethode mit Pheromonen oder Nützlinge als natürliche Fressfeinde zum Einsatz, ergänzt durch Behandlungen der Rebstöcke mit Schwefel oder Backpulver. Ein wenig Kupfer wird im Weinberg zwar ebenfalls verwendet, allerdings in deutlich geringeren Dosen als allgemein üblich. Viel mehr versuchen die Winzerinnen und Winzer, die Widerstandsfähigkeit der Reben mit natürlichen Pflanzenstärkungsmitteln zu erhöhen. Um den Boden aufzulockern und zu beleben und die Artenvielfalt so groß wie möglich zu gestalten, werden ökologisch bewirtschaftete Weinberge zwischen den Rebzeilen mit verschiedensten Pflanzen begrünt und ohne schwere Fahrzeuge bearbeitet, um eine Verdichtung des Bodens zu vermeiden.

Die Vorreiterrolle der Top-Produzenten

Internationale Spitzenerzeuger wie Chateau Pontet-Canet, Mas Alta, Planeta oder Chateau Beaucastel, die mit gutem Beispiel vorangehen und aus Überzeugung schon seit vielen Jahren ökologisch arbeiten, haben eine große Bedeutung für die Bio-Weinszene. Denn sie produzieren hochklassige Weine, die nicht nur von Kritikern euphorisch bewertet werden, sondern vor allem bei Weinfans rund um den Globus Kultstatus genießen. Mit ihrem Erfolg ermutigen sie eine Vielzahl anderer Winzerinnen und Winzer, ihrem Vorbild zu folgen und die Umstellung von konventionellem, zu zertifiziert-biologischem Weinbau auf sich zu nehmen. Mit ihren außergewöhnlich guten Weinen bringen diese Top-Produzenten deutlich zum Ausdruck, dass biologische Maßnahmen nicht nur der Ausdruck einer ideologischen Überzeugung sind, sondern ein wesentlicher Faktor sein können, das individuelle Terroir perfekt zur Geltung zu bringen. Denn in gesunden Weinbergen mit lebendigen Böden, in denen auch Gräser, Kräuter, Bienen, Würmer und Schmetterlinge zuhause sind, ist die Interaktion zwischen Rebstock und Erdreich besonders ausgeprägt, wodurch die Weine ihren einzigartigen Charakter erhalten.

 

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