Bollinger

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Gegründet wurde dieses berühmte Champagnerhaus in der Gemeinde Aÿ im Jahr 1829 vom gebürtigen Württemberger Jacob Bollinger sowie zwei französischen Partnern. In den folgenden Jahrzehnten wurde die Rebfläche um zahlreiche erstklassige Weinberge erweitert und der Keller immer wieder modernisiert. Zur weltweiten Popularität und zum positiven Image von Champagne Bollinger hat neben der konstanten Qualität sowohl die Ernennung zum offiziellen Lieferanten des Britischen Hofes durch Queen Victoria 1884 beigetragen, wie auch die regelmäßige Präsenz in den beliebten James-Bond-Filmen rund 100 Jahre später.

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Die legendäre Lily Bollinger
Die prominenteste Inhaberin des noch heute unabhängigen und in Familienbesitz befindlichen Betriebes war Elisabeth „Lily“ Bollinger, die nach dem frühen Tod ihres Mannes Jacques Bollinger, der ein Enkel des Gründers war, für vier Jahrzehnte die Leitung des Unternehmens innehatte. Von ihr stammt die noch heute oft zitierte Antwort auf die Frage zu welchen Gelegenheiten sie Champagner trinke: “Ich trinke ihn, wenn ich glücklich bin, und ich trinke ihn auch, wenn ich traurig bin. Manchmal trinke ich ihn, wenn ich allein bin; in Gesellschaft trinke ich ihn sowieso. Selbst wenn ich keinen Appetit habe, nehme ich gern ein Gläschen zu mir. Und wenn ich Appetit habe, greife ich natürlich auch zu ihm. Aber sonst rühre ich ihn nicht an, außer – wenn ich durstig bin.” Im Jahr 1976 wurde Madame Bollinger mit dem nationalen Verdienstorden Frankreichs ausgezeichnet, denn sie hielt nicht nur trotz widrigster Umstände sogar im Krieg die Produktion aufrecht, sondern verdoppelte im Laufe der Jahre auch höchst erfolgreich die Produktion des Familienbetriebes. Seit 1994 ist nun ihr Neffe, Ghislain de Montgolfier, für die Geschicke des Hauses verantwortlich.

Hoher Anteil an Grand-Cru-Weinbergen
Die eigenen Weinberge von Bollinger umfassen gegenwärtig mehr als 150 Hektar Rebfläche in den besten Crus, unter anderem in Aÿ, Bouzy und Verzenay – insgesamt stammen beeindruckende sechzig Prozent der Trauben aus Grand-Cru-Gemeinden und weitere dreißig Prozent aus Premier-Cru-Terroirs. Um kurze Distanzen zwischen den Weinbergen und dem Kelterhaus und damit die maximale Frische des Leseguts zu gewährleisten, verfügt Bollinger eigens über zwei Presshäuser, eines in Louvois und eines in Mareuil-sur-Ay. Wenn die frischen Traubenmoste im Keller ankommen, werden sie hinsichtlich ihrer Qualität gründlich geprüft; diejenigen Moste, die den Hausstandards nicht entsprechen, werden für den Weiterverkauf freigegeben. Anschließend wird die Vergärung Cru für Cru vorgenommen, um die unterschiedlichen Charakteristika der einzelnen Terroirs präzise herauszuarbeiten.

Pinot Noir, gebrauchte Barriques und viel Geduld
Die Champagner von Bollinger werden meist auf Basis von Pinot-Noir-Trauben hergestellt, mit sehr langer Lagerung auf der Hefe und zum Teil mit Fassgärung in französischen Barriques als Ergänzung zum klassischen Ausbau im Edelstahl. Wichtig ist dabei, dass die Holzfässer mindestens vier Jahre alt sind, damit sie den Wein nicht stark aromatisieren, sondern nur seine Entwicklung unterstützen. Da die Dauer der Reifung viel zur Entwicklung der komplexen Aromatik beiträgt, spielt Geduld ebenfalls eine elementare Rolle für den einzigartigen Bollinger-Geschmack: Obwohl die Statuten des Anbaugebietes lediglich eine Ruhezeit von 15 Monaten für Champagner ohne Jahrgang vorschreiben, lässt Bollinger diese generell drei Jahre ruhen, die Jahrgangsweine sogar mindestens fünf bis acht.

Bollinger
Rue Jules-Lobet 16
51160 Ay
Frankreich
Tel. +33 326 53 33 66

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